Echt jetzt: die Wahrheit?
Wenn wieder mal ein Politiker gelogen hat, sind wir uns sicher, dass es sie gibt.
Doch wenn Philosophen sich der Wahrheitsfrage widmen, wird es meist schnell kompliziert.
Anders in Rainer Dyckerhoffs neuer „Erkenntnisphilosophie“: In einer kompakt gehaltenen, konzentrierten Tour führt uns der Autor von der Wahrnehmung über das Denken in Begriffen zur Erkenntnis über die Erkenntnis. Handfest, lebensnah, phänomenologisch. Auch warum uns manchmal alles so verworren erscheint, wird endlich verständlich.
Die Thematik der Wahrheit wird in diesem Buch insbesondere auch anhand der klassischen Adäquationstheorie der Wahrheit veranschaulicht und bearbeitet, – in der Formulierung von Thomas von Aquin lautet sie: veritas est adaequatio intellectus et rei – Wahrheit ist die Angleichung von Verständnis und Sachverhalt. Der Verlauf der Darstellung führt schließlich zu einer neuen und sehr konkreten Lesart dieser Gleichung; die Basis dafür ist der grundlegende phänomenologische Ansatz des Buches und die darauf aufbauende Analyse des Erkenntnisvorganges. Dadurch wird vor allem ein spezifischer Typ von “Adäquation“ gewonnen; dieser beruht auf „verstehendem Miterleben“, d.h. auf Resonanz und Empathie, und er hat interessanterweise auch eine Parallele im Zen-Buddhismus (aufmerksame Achtsamkeit/ „mindfulness“, Mitgefühl); nur ansatzweise kann dies hier auf der Website skizziert werden. Diese Art von “Adäquation“ zeigt sich fähig, alle Begriffe dieser Formel genauer zu klären und so zu präzisieren, dass sie sich schließlich inhaltlich-logisch als ganz konkret aufeinander bezogen erweisen. Damit wird eine tatsächliche ‘Erfüllung‘ der Adäquationsgleichung erreicht und somit eine innovative Perspektive auf die Wahrheitsproblematik und Erkenntnisthematik eröffnet.
Siehe auch: Zum Verhältnis von Wirklichkeit und Wahrheit